Nun sind wir bereits über zwei Wochen in El Calafate. Chica hat sich nach der ersten Operation zwei Nähte aufgerissen und so mussten wir mit einer Streckschiene das Bein ein zweites Mal nähen lassen. Aber nun scheint sich alles zum Guten zu wenden. Die Wunde verheilt schnell und Anfang nächster Woche werden wir uns dann zum Torres del Paine Nationalpark in Chile aufmachen.
Zuvor allerdings wollen wir ein kleines Zeichen unserer Anwesenheit hinterlassen.
In den zwei Wochen unserer Anwesenheit hat sich trotz unserer beiden Schreiben bei der Stadtverwaltung nichts getan - hätte uns auch mehr als gewundert! Und es wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dort auch nichts regen, denn Tiere im Allgemeinen und Hunde im Speziellen haben hier keinerlei ethischen Stellenwert.
Aber dafür hat sich bei der privaten Initiative zur Pflege und zum Schutz der „gefangenen“ Hunde einiges getan. Die 8 freiwilligen Helfer haben erkannt, dass sie nur durch das tägliche Saubermachen und die Pflege wenig bewirken können. Täglich zwei Stunden Arbeit im sogenannten Zwinger und das privat investierte Geld reichen einfach nicht aus, um am nächsten Tag auch nur einen Schritt weiter zu sein. Deshalb hat man nun einen offiziellen Verein gegründet und einen Arbeitslosen als Pfleger engagiert, der sich täglich eine Stunde mit dem Reinigen der Käfige beschäftigt. Dadurch haben die Mitglieder nun die Zeit, sich um Spenden zu kümmern und die eigentliche medizinische Versorgung zu organisieren. Und die Presse wurde inzwischen ebenfalls eingeschaltet. Nun gilt es in zunächst drei Stufen einen Status zu schaffen, der eine strukturierte Versorgung der Tiere gewährleistet:
1) Beschaffung von Arbeitsmitteln, wie Besen, Schaufeln, Schubkarren und Wasserschläuchen zur hygienischen Absicherung. 2) Sicherstellung einer medizinischen Versorgung einschließlich der notwendigen Sterilisierung zur Vermeidung eines immer größer werdenden Problems. Und ferner die Absicherung der Ernährung auch in den Wintermonaten, in denen kaum Touristen anwesend sind und daher auch wenig Unterstützung der lokalen Gastronomie erfolgen kann 3) Organisation der notwenigen finanziellen Mittel durch Öffentlichkeitsarbeit Diese Umsetzung der drei Schritte erfolgt gleichzeitig und hat bereits begonnen und wir wollen dabei helfen, zumindest einen kleinen Schritt vorwärts zu kommen.
Wir wissen, dass es überall viel Leid gibt und dass diese Hunde aus El Calafate nur verschwindend wenige bedauernswerte Geschöpfe auf diesem Planeten sind. Und sicherlich kann man sich streiten, ob es nicht Wichtigeres zu tun gibt, als ein paar verreckenden Hunden zu helfen. Und doch sind wir der Meinung, dass man irgendwo anfangen kann, bzw. muss.
Auch der kleinste Schritt hinterlässt einen tiefen Abdruck, wenn viele ihm folgen. (unbekannter Verfasser)
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